Zwischenstand: Stillstand beim Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten
Frauenanteil in den Führungsgremien der Unternehmen am 1. März 2025 (Pfeile: Entwicklung seit 1. September 2024 in Prozentpunkten)
Der Frauenanteil in den Vorständen der Unternehmen in DAX, MDAX und SDAX hat sich in den vergangenen 6 Monaten nicht bewegt und liegt am 1. März 2025 unverändert bei 19,7 Prozent. Auch in den Aufsichtsräten herrscht zurzeit Stagnation.
Am 1. März 2025 sind die Vorstände der 160 deutschen Börsenunternehmen in DAX, MDAX und SDAX mit 561 Männern und 138 Frauen besetzt. Das ist eine Frau mehr als vor sechs Monaten und entspricht einem Frauenanteil von 19,7 Prozent. Nur 18 Prozent aller Neubesetzungen in den Vorständen waren Frauen – im Vergleichszeitraum vor zwei Jahren (1. Sept.-1. März 2022/2023) waren es noch 48 Prozent. Mit diesem Anteil bei den Neurekrutierungen ist eine Erhöhung des Frauenanteils nicht möglich.
In den Aufsichtsräten liegt der Frauenanteil am 1. März bei 37,4 Prozent, ein geringer Anstieg um 0,4 Prozentpunkte seit dem 1. September.
Auch bei der Zahl der Frauen ganz an der Unternehmensspitze gibt es derzeit kaum Fortschritte: nach wie vor sind rund 96 Prozent der Vorstandsvorsitzenden und 93 Prozent der Aufsichtsratsvorsitzenden Männer.
„Wenn die deutsche Wirtschaft wieder Fahrt aufnehmen will, muss sie das Potenzial der Frauen besser nutzen“, kommentieren die Geschäftsführer der AllBright Stiftung Dr. Wiebke Ankersen und Christian Berg. „Dass in der Krise wieder vermehrt auf die vermeintlich „sichere Karte“ Männer gesetzt wird, ist ein unkluger Reflex, der schon in der Corona-Krise zu beobachten war. Die Unternehmen brauchen jetzt die besten Köpfe an der Spitze, und das sind zur Hälfte Frauen.“
Der ausführliche Herbstbericht der AllBright Stiftung erscheint jährlich mit Stichtag 1. September. Der Zwischenstand am 1. März blickt auf die Tendenz der Entwicklung nach Ablauf von 6 Monaten.